27.06.2021 – Kunkelspass

Der Kunkelspass verbindet Vättis im Taminatal im Kanton St. Gallen und Tamins im Kanton Graubünden. Der Pass ist verkehrstechnisch bedeutungslos. Er ist von Norden kommend ab Kunkels für den motorisierten Verkehr gesperrt, sowie von Süden ganzheitlich. Die 4 km lange nicht asphaltierte Strasse haben mir im Vorfeld einige Sorgen bereitet, weshalb ich mich dazu entschieden habe, den Kunkelspass mit einem Gravelbike zu befahren. Es lohnt durchaus, sich Gedanken über die einzuschlagende Richtung für die Fahrt über den Kunkelspass zu machen.

Von Norden kommend steigt der Pass 410 hm auf 7.9 km und ist für Rennradfahrer machbar, da die einzige nicht asphaltierte Passage überschaubar und nicht sehr steil ist. Die Südseite ist aus meiner Sicht allerdings nicht geeignet für das Rennrad, die oberen 3,5 Kilometer sind überwiegend geschottert mit Steigungen von bis 20 %. Der rund 200 Meter lange Tunnel kurz nach der Passhöhe auf der Südseite ist eine Art Highlight. An mehreren Durchbrüchen hat man beeindruckende Aussichten ins Tal.

Die Fahrt über den Kunkelspass führt durch die beeindruckende Tektonikarena Sardona. Südlich von Bad Ragaz zieht der Fluss Tamina ein weites Tal zwischen dem Calandamassiv und dem Pizolmassiv. Dieses rund 25 km lange, wunderschöne Tal steigt von 500 Metern bis auf über 1300 Metern an und endet auf dem Kunkelspass. Der Kunkelspass ist definitiv eine Reise wert – wenn auch lieber mit dem Gravelbike oder Mountainbike. Selten solch eine tolle Landschaft erlebt wie dort!

Auf meiner Tour von Bad Ragaz über den Kunkelspass habe ich in Tamins noch rund 400 hm in Kauf genommen, um mit meiner Freundin und Schwiergereltern im Restaurant Conn Mittagessen zu können. Anschliessend habe ich sie auf der wunderschönen Wanderung von Flims Waldhaus nach Trin Mulin begleitet. Unterwegs kommt man vorbei am türkisblauen Caumasee und dem kristallklaren Crestasee – welche zu den schönsten Bergseen der Schweiz gehören. Ein weiteres Highlight ist die Aussichtsplattform Il Spir bei Conn, von welcher man einen atemberaubenden Blick in die Rheinschlucht geniesst. Nach der Wanderung bin ich mit dem Rad über Chur zurück nach Bad Ragaz, dem Ausgangspunkt meiner Tour, gefahren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert